Endokrine Orbitopathie

Die endokrine Orbitopathie (EO) ist eine Autoimmunerkrankung, bei der eine Entzündung der Gewebe in der Augenhöhle (Augenmuskeln, Fett- und Bindegewebe) und Gewebe rund ums Auge betroffen ist. Typische erste Symptome sind vor allem in der Früh geschwollene Augenlider, Zurückbleiben der Augenlider, Druckschmerz hinter dem Auge, tränende Augen und Blendungsempfindlichkeit.

Endokrine Orbitopathie tritt am häufigsten bei Morbus Basedow auf, aber die Augensymptomen können auch bei normalen oder herabgesetzten Schilddrüsenfunktion (Hashimoto Thyreoiditis) auftreten. In meisten Fällen tritt EO gleichzeitig mit der Schilddrüsenerkrankung auf, kann aber vor oder nach den Schilddrüsenproblemen oder nach der operativen Schilddrüsenentfernung auftreten.

Warum entsteht die Augenentzündung?

Morbus Basedow ist eine Autoimmunerkrankung die sich mit körpereigenen s. g. Autoantikörpern (auto=selbst) gegen die eigene Gewebe (Schilddrüse, Augen und Haut) richtet. Bei der Augenbeteiligung sind -in erster Linie- die hinter dem Auge liegenden Fibroblasten (Bindegewebezellen) angegriffen was zu einer Umbau und Ausdehnung der Binde- und Fettgewebe sowie der Muskeln führt.

Welche sind die typischen Beschwerden?

Patienten mit einer aktiven GO klagen am meisten über: Druckschmerz hinter dem Auge, schmerzhafte Augenbewegung, hervorstehende Augen, Veränderung im Aussehen (e.g einen ängstlichen Blick), tränende und brennende, ausgetrocknete Augen,  Photophobie und Doppelbilder. In schweren Fällen: stark herabgesetzte Sehstärke oder  Farbsinnstörungen.

Lebensqualität ist im auch in vielen Patienten durch die Einschränkungen in der tägliches Leben schwer betroffen was zu Stimmungsschwankungen, sogar Depressionen führen kann.

Entscheidend für den Ablauf der EO sind: frühzeitiges Erkennen, richtige Einstufung (Bestimmung der entzündlicher Aktivität) und eine optimale  patientenorientierte multidisciplinäre Therapie. Eine engmaschige Zusammenarbeit mit den Endokrinologen, Schilddrüsenchirurgen und Mund-Kiefer Gesichtschirurgen ist unbedingt notwendig.

Die folgenden Schritte gehören zu einer fachgerechten multidiscilinären Behandlung der EO

  1. Schilddrüseneinstellung nach Bestimmung der  Schilddrüsenfunktion und Antikörperwerte
  2. Befeuchtende Therapie (Tropfen tagsüber, Salbe in der Nacht)
  3. Lebensstyländerungen:  Rauchen drastisch reduzieren
  4. Selen als Nahrungsergänzungsmittel
  5. in mittelschwere oder schwere aktive GO: intravenöse Steroidtherapie, in speziellen Fällen auch mit Strahlentherapie kombiniert
  6. in schweren EO ist selten ein akute Orbitadekompression (Orbitaerweiterung) notwendig, um den Sehnerven zu entlasten.
  7. wenn das GO inaktiv ist (dieser Prozess kann mehrere Monate dauern) können die wiederherstellende Operationen: Exophthalmusreduktion durch Dekompression (Orbitaerweiterung) und/oder Schiel und/oder Lidoperationen durchgeführt werden.

Schieloperation bei endokriner Orbitopathie:

Bei EO sind am meisten zwei bestimmte Augenmuskeln entzündlich betroffen was zum störenden Doppelbilder führen kann. Bei der Schieloperation werden die vernarbten Muskeln abgeschwächt um das Gleichgewicht den Muskeln wieder herzustell

en. Die Operation wird in Narkose durchgeführt.

Spezifische Lidoperationen bei endokriner Orbitopathie:

Da der Lidhebermuskel durch die Entzündung auch verkürzt wird und -dadurch das Auge nicht mehr vollständig bedeckt ist-, trocknet sich die Augenoberfläche aus. Weiterhin ist der Gesichtsausdruck ist durch das zurückbleiben des Oberlides stark verändert, manchmal sind die Augenlider auch -durch der Ausdehnung der Fettgewebe- störend geschwollen. Weiterhin vergrößert sind die Tränendrüse uns steht aus. Bei der Lidoperation wird das Oberlid verlängert, das überschüssige Fettgewebe entfernt und die Tränendrüsen werden in ihrer originalen Position zurückgelagert. Diese Operation kann sowohl in lokaler Betäubung noch in Narkose durchgeführt werden.

Lidoperation bei EO vorher Nachher

 

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