Schielbehandlung

Strabismus (Schielen) entsteht durch eine Augenmuskelgleichgewichtsstörung die zu einer Abweichung (Fehlstellung) in Richtung vermehrtem Muskelzug führt. Es kann auch eine Fusionsschwäche entstehen: die getrennte und leicht voneinander abweichende Bilder der beiden Augen werden im Gehirn nicht zu einem Sammelbild verschmolzen.

Es gibt sehr viele verschiedene Schielformen, die Ursachen sind bei Kindern und Erwachsenen unterschiedlich.

Bei Kinder wird das Bild des schielenden Augen von Gehirn unterdrückt (Suppression) was zu einer funktionellen Sehschwäche (Amblyopie) und ein lebenslanges Defizit im räumlichen Sehen führen kann. Schielende Babys und Kinder so müssen so früh wie möglich behandelt werden. Die Therapie ist individuell und wird nach Schielform, Alter und Symptomen angepasst.

Ziele der Schielbehandlung:

Augenstellung gerade, beiderseits guter Sehkraft mit der richtigen Brille ohne auffällige Kopfhaltung und Erhaltung des räumlichen Sehens

Folgende Schritte gehören zu einer fachgerechten Schielbehandlung:

1) Brillenverordnung nach einer Skiaskopie in Zykloplegie (Pupillenerweiterung) zum Korrektur des Brechungsfehlers (Weitsichtigkeit, Kurzsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung). Die optimale Brille soll immer getragen werden! In vielen Fällen wird der Schielwinkel kleiner oder sogar ganz ausgeglichen.

2) Okklusionsbehandlung: Abdeckung des besser sehenden Auges um das schielende, sehschwache Auge zu trainieren.

Bei der OP tragen Pfleger für die Kinder eine Clownnase

3) Schieloperation: nur in ausgewählten Fällen wo das Schielen durch das Tragen der Brille und/oder Okklusionsbehandlung nicht beheben lässt und der Schielwinkel stabil ist.  Eine Schieloperation ist in jedem Alter möglich, ersetzt aber weder Brillenkorrektur noch die Okklusion

Ziel: Verbesserung die funktionelle Augenstellung durch Wiederherstellung des normalen Augenmuskelgleichgewichts.

Eine Schieloperation wird in Vollnarkose, unter dem Operationsmikroskop  durchgeführt. Die Bindehaut wird mit einem „Minischnitt“ über den Sehnenansätze eröffnet. Dann werden die zu stark ziehenden Augenmuskeln rückgelagert und die zu schwachen Augenmuskeln durch Faltung gestärkt. Durch die Änderung der Muskelkraft ändert sich die Augenstellung. Da von den Muskeln nichts weggeschnitten wird, kann der Eingriff jederzeit rückgängig gemacht werden.

 

Vor der Operation
Ein Tag nach der Schieloperation

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